Christoph Peters: Dorfroman. Roman. Luchterhand. München, 24. Aug 2020
Die Rückkehr in das Dorf der Kindheit, eine Recherche nach der verlorenen, vergessenen oder verdrängten Zeit, die Heraufbeschwörung einer einst idyllischen und unschuldigen Gemeinschaft jugendlicher Schwärmer – das ist der Stoff nicht weniger Romane. Wenn allerdings ein erfahrener Erzähler wie Christoph Peters in „Dorfroman“ die Wiederbegegnung mit dem Ort seiner Kindheit zum Anlass eines Romans nimmt, sind die Erwartungen seiner Leserinnen und Leser zurecht hoch. Jahrzehnte nach dem Bau des „schnellen Brüters“ erzählt Peters von einem jungen Mann, der sich in der Anti-Atomkraftbewegung engagiert und dabei von einer Aktivistin nicht nur in die linke Gegenkultur eingeführt wird. Ein Bildungsroman beinahe klassischen Zuschnitts.
Hajo Steinert