Kübra Gümüşay, geboren 1988 in Hamburg, ist Journalistin, Bloggerin, Autorin und Netz-Aktivistin. Sie hat in Hamburg und London Politikwissenschaften studiert und lebt nun, nach Jahren in Oxford, wieder mit ihrem Mann und ihrem Sohn in Hamburg. 2011 wurde ihr Blog „Ein Fremdwörterbuch“ für den Grimme Online Award nominiert. Gemeinsam mit anderen initiierte sie die Hashtags #SchauHin und #ausnahmslos. Die von ihr mitbegründete Kampagne #ausnahmslos wurde 2016 mit dem Clara-Zetkin-Frauenpreis ausgezeichnet. Auf der re:publika 2016 hielt Gümüşay den vielbeachteten Vortrag „Organisierte Liebe“ über Rassismus und Hass im Netz und wie wir ihm entgegentreten müssen. Sie kämpft gegen sexualisierte Gewalt, Rassismus im Alltag und Islamophobie.
Nun legt sie mit „Sprache und Sein“ ihr erstes Buch vor, ein autobiografisch grundierter Essay, der keinen Identitätsdiskurs führt, sondern bei der Sprache ansetzt. Sie beschreibt wie Sprache unser Denken prägt und unsere Politik bestimmt. Begriffe seien wie Käfige, die Menschen kategorisieren – und damit beginne Rassismus. „Wir müssen uns mit der Architektur der Sprache beschäftigen, die unsere Realität erfassen soll“, so das Credo. Gümüşay macht sich auf die Suche nach Formen der Verständigung, die Verschiedenheit zulassen.
Veröffentlichung (Auswahl):
– „Sprache und Sein“, Hanser Berlin, 2020