Der Begriff Freiheit beschreibt im allgemeinen die Autonomie des Subjekts, unabhängig von den Zwängen selbstbestimmte Entscheidungen zu treffen, sofern diese nicht die Freiheit anderer beschneiden. Bis zur Pandemie lebten wir in einer Individualgesellschaft, die Freiheit des Einzelnen erschien als höchstes Gut. Doch plötzlich setzen sich kollektive Normen mit Macht vor individuelle Entscheidungen. Zwänge entstehen aus dem Nichts, nach persönlichen Bedürfnissen und Befindlichkeiten wird in einem Lockdown nicht gefragt. Rückzug kann aber auch neue Denkräume eröffnen, aus der Zurückgeworfenheit des Einzelnen kann ein Erkenntnisgewinn entstehen, sowohl in individueller als auch politischer Hinsicht, so die Philosophin Svenja Flaßpöhler. Doch was passiert, wenn existenzielle Fragen überwiegen? Insbesondere bei Arbeitsverlust, Krankheit oder Tod. Die Strafrechtlerin Elisa Hoven fragt nach der Vereinbarkeit mit dem deutschen Rechtssystem. Wie sehr sollen wir das Ich künftig vom Wir dominieren lassen?
Svenja Flaßpöhler und Elisa Hoven im Gespräch mit Florian Felix Weyh; Lesung Markus Hoffmann
Samstag, 29.08.2020
12:00 Uhr
Eintritt: 5,– / erm. 2,50 Euro
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Teilnehmer/innen der Veranstaltung: