Für seine Zeitgenossen war Friedrich Hölderlin eine Provokation, seine Dichtung blieb für sie unverständlich. Als Poet forderte er einen Paradigmenwechsel, eine grundlegende Revolution der Gesinnungen und Vorstellungen, eine Erweiterung des politischen Begriffs um den poetischen und eine neue Definition von Freiheit. Heute zählt er zu den weltweit bekanntesten und meistübersetzten deutschen Lyrikern. Anlässlich seines 250. Geburtstags wird in der Dokumentation von Hedwig Schmutte und Rolf Lambert – einer Mischung aus Spielszenen und dokumentarischen Aufnahmen von Originalschauplätzen und Landschaften in Deutschland und Frankreich – die Entstehung eines bahnbrechenden poetischen Werkes sowie die Geschichte einer künstlerischen Radikalisierung nachverfolgt. Dabei entsteht das Porträt eines kompromisslosen, talentierten, hochgebildeten, sensiblen jungen Mannes, der in seiner Sprache an die äußerste Grenze von Literatur vordringt. Auch namhafte Expertinnen und Experten, darunter Durs Grünbein, Daniela Danz und Uwe Schütte, kommen zu Wort.
Dokumentation D 2019, Regie: Hedwig Schmutte und Rolf Lambert, 90 min, ohne FSK-Angabe