Endlich einmal keine Absage! Lesungen und Gespräche finden aus gegebenem Anlass als einstündige Einzelveranstaltungen statt – unter freiem Himmel, an schönen Orten, die meist fußläufig oder mit dem Fahrrad gut zu erreichen sind. Aus organisatorischen Gründen sind Eintrittskarten erforderlich. Bitte im Vorverkauf erwerben! Bei mehreren Veranstaltungen Rabatt. Tageskasse nur bei Restkarten.
Marcel Beyer Dämonenräumdienst. Gedichte. Suhrkamp. Berlin, 12. Aug 2020
Birgit Birnbacher Ich an meiner Seite. Roman. Zsolnay. Wien, Mrz 2020
Daniela Danz Wildniß. Gedichte. Wallstein. Göttingen, Jul 2020
Valerie Fritsch Herzklappen von Johnson & Johnson. Roman. Suhrkamp. Berlin, Feb 2020
Dorothea Grünzweig Plötzlich alles da. Gedichte. Wallstein. Göttingen, 5. Okt 2020
Verena Güntner Power. Roman. DuMont. Köln, Mrz 2020
Anna Katharina Hahn Aus und davon. Roman. Suhrkamp. Berlin, Mai 2020
Monika Helfer Die Bagage. Roman. Hanser. München, Feb 2020
Volker Jarck Sieben Richtige. Roman. S. Fischer. Frankfurt a. M., 26. Aug 2020
Thilo Krause Elbwärts. Roman. Hanser. München, 17. Aug 2020
Christoph Peters Dorfroman. Roman. Luchterhand. München, 24. Aug 2020
Marion Poschmann Nimbus. Suhrkamp. Berlin, Feb 2020
Leif Randt Allegro Pastell. Roman. Kiepenheuer & Witsch. Köln, Mrz 2020
Ulrike Almut Sandig Monster wie wir. Roman. Schöffling. Frankfurt a. M., Jul 2020
Andreas Schäfer Das Gartenzimmer. Roman. DuMont. Köln, Jul 2020
Peter Stamm Wenn es dunkel wird. Erzählungen. S. Fischer. Frankfurt a. M., 23. Sep 2020
Heinrich Steinfest Der Chauffeur. Roman. Piper. München, 31. Aug 2020
Anne Weber Annette, ein Heldinnenepos. Biografie. Matthes & Seitz. Berlin, Mrz 2020
Iris Wolff Die Unschärfe der Welt. Roman. Klett-Cotta. Stuttgart, 22. Aug 2020
Nell Zink Das Hohe Lied. Roman. Rowohlt. Hamburg, 18. Aug 2020
Die Autorinnen und Autoren werden jeweils in der Regel zwei Mal an verschiedenen Orten eine halbe Stunde aus ihren Neuerscheinungen lesen und anschließend mit verschiedenen Poetenfest-Moderatorinnen und -Moderatoren sprechen.
Die Revue der Neuerscheinungen
Zurück zur Natur – Hinein in die Dörfer
Wo ist er, der große gesellschaftskritische Roman der Gegenwart? Wer hat ihn geschrieben, den ersten Corona-Roman? Wer war jüngst in den USA und erzählt uns von den Menschen und Zuständen, in einem Land, das unter seinem krawallfreudigen Präsidenten nicht zur Ruhe kommt? Fehlanzeigen, was die deutschsprachige Literatur in diesem Sommer betrifft. Eine Fehlanzeige allerdings, die nicht zu beklagen ist. Corona-Roman? Das hat noch Zeit. Literatur ist nicht Journalismus. Lyrik als Agitprop? Lang ist’s her.
Eine Ausnahmeerscheinung haben wir gleichwohl gefunden. Nell Zink ist eine amerikanische Autorin, die zwar schon zwanzig Jahre hauptsächlich in Deutschland lebt, doch immer im Visier behalten hat, was da „überm Teich“ los ist. In „Virginia“ (2019) nahm sie die Widersprüche der amerikanischen Gesellschaft aufs Korn. In ihrem zum Poetenfest erscheinenden Roman „Das Hohe Lied“ legt sie nach. Erschüttert von den terroristischen Ereignissen am 11. September 2001, erzählt sie von den Auswirkungen einer immer repressiver werdenden politischen Großwetterlage auf den Alltag einer jugendlichen Clique, deren im Mittelpunkt stehende Protagonistin sich zunehmend politisiert (So, 17 Uhr, Bürgertreff Die Villa).
Was die „Großwetterlage“ der vorzustellenden Werke deutschsprachiger Literatur betrifft, halten wir zunächst fest: Wir erleben einen Debütanten-Ball. Ein Bucherfolg wurde der österreichischen Autorin Birgit Birnbacher schon nach dem Sieg beim Ingeborg-Bachmann-Wettbewerb 2019 vorhergesagt. Dass ihr erster Roman mit dem doppelgesichtigen Titel „Ich an meiner Seite“, allerdings nach dem Lob der Jury auch beim Publikum sehr gut ankommen würde, war dann doch eine schöne Überraschung. Die Geschichte des 22-jährigen Arthur, der nach einer Haft wegen veritabler Internetbetrügereien aus dem Gefängnis entlassen wird, ist weit mehr als eine soziologische Studie über sogenannte Resozialisierungsmaßnahmen. Die Beziehung des Gestrauchelten zu seinem Therapeuten, einem gleichwohl äußerst skurrilen Psychiater, erzeugt derart viel Witz und Dynamik, dass keiner, der das Buch angefangen hat zu lesen, es vor dem Finale aus der Hand legt (Sa, 15:30 Uhr, Bürgertreff Die Villa und 18:30 Uhr, Villa an der Schwabach).
Nicht das einzige Aufsehen erregende Romandebüt in diesem entdeckungsfreudigen Jahr deutscher Verlage. Auch Thilo Krause, der als Lyriker schon preisgekrönt wurde, überrascht mit seinem ersten Roman. In „Elbwärts“ erzählt der in Dresden geborene, heute in Zürich lebende Autor von einem jungen Paar, das es nach Jahren der Abwesenheit zurück an die Orte der Kindheit und Jugend verschlägt. Ein bitterer, gleichwohl gänzlich unsentimentaler – und vor dem Hintergrund aktueller Umtriebe von Neonazis in dieser schönen, aber gottverlassenen Gegend – auch ein politischer Roman (Sa, 14 Uhr, Villa an der Schwabach und 17 Uhr, Bürgertreff Die Villa).
In die „ostdeutsche Pampa“, dorthin, wo der Abbau von Braunkohle ganze Dörfer und Wälder verschlungen hat, zieht es auch Ulrike Almut Sandig in ihrem Romandebüt „Monster wie wir“. Man darf gespannt sein, wie die als Lyrikerin und Klangkünstlerin geschätzte, auch schon 2016 beim Poetenfest gefeierte Autorin, sich auf dem Feld der Prosa mit einer sehr ernsten, schmerzhaft realistischen Thematik bewährt. „Eine schöne Mischung aus Poesie und Prosa“, bescheinigte ihr der Kritiker der FAZ, „eine soghafte, wortgewaltige Abgründigkeit“, die Süddeutsche Zeitung (So, 14 Uhr, Villa an der Schwabach und 17 Uhr, Stadtmuseum Innenhof).
Und noch ein Debüt, wie es nicht alle Tage erscheint. Was im Lotto nicht möglich ist, im Roman funktioniert es: „Sieben Richtige“. Allerdings bietet das Leben, so verheißungsvoll und sommerlich es sich den Figuren im ersten Roman des Kölner Autors Volker Jarck auch anbietet, nur ausnahmsweise Anlass zu Freudensprüngen. Was nicht heißt, dass dieses geglückte Buch über verwegene Glückssucher im deutschen Alltag keinen Anlass zur Freude böte. Es ist dem literarischen Geschick des Autors, der auch als Lektor arbeitet, zu verdanken, dass ihm die sich kreuzenden Lebenswege von Greta, Victor, Eva et. al. zwischen Bochum und Boston, Köln und Rom, nicht aus der Hand gleiten (Sa, 15:30 Uhr, Villa an der Schwabach).
Die Rückkehr in das Dorf der Kindheit, eine Recherche nach der verlorenen, vergessenen oder verdrängten Zeit, die Heraufbeschwörung einer einst idyllischen und unschuldigen Gemeinschaft jugendlicher Schwärmer – das ist der Stoff nicht weniger Romane. Wenn allerdings ein erfahrener Erzähler wie Christoph Peters in „Dorfroman“ die Wiederbegegnung mit dem Ort seiner Kindheit zum Anlass eines Romans nimmt, sind die Erwartungen seiner Leserinnen und Leser zurecht hoch. Jahrzehnte nach dem Bau des „schnellen Brüters“ erzählt Peters von einem jungen Mann, der sich in der Anti-Atomkraftbewegung engagiert und dabei von einer Aktivistin nicht nur in die linke Gegenkultur eingeführt wird. Ein Bildungsroman beinahe klassischen Zuschnitts (Sa, 17 Uhr, Stadtmuseum Innenhof und So, 15:30 Uhr, Villa an der Schwabach).
Wir gehen von Dorf zu Dorf. Mit „Power“. Kann es einen offensiveren Romantitel geben? Dabei ist „Power“ – der zweite Roman der Schauspielerin und Schriftstellerin Verena Güntner – nur ein kleiner Hund, der zu seinem Unglück auch noch verloren geht. Angeführt von einem selbstbewussten Mädchen namens Kerze schließen sich auch andere Dorfkinder der Suche an. Der für den Preis der Leipziger Buchmesse nominierte rätselhafte Roman wird als „Parabel auf das Sterben der Dörfer“ gelesen. Aber das ist nur eine Lesart (Sa, 14 Uhr, Stadtmuseum Innenhof und 17 Uhr, Burgberggarten).
Dörfer, Berge, wilde Gewässer und Wälder – die gibt es auch in Vorarlberg, der Heimat der österreichischen Schriftstellerin Monika Helfer. Mit ihrem neuen, autobiografisch grundierten Roman hat sie ihr vielleicht schönstes und rebellischstes Buch geschrieben. Mit stillen, unaufdringlichen, gerade deshalb so bewegenden sprachlichen Mitteln, erzählt sie die Geschichte von Josef und Maria Moosbrugger, die mit ihren Kindern ein bescheidenes Leben am Rande eines Bergdorfs führen. Sie sind „Die Bagage“. So heißt der Roman aus der Zeit des Ersten Weltkriegs (Sa, 14 Uhr, Burgberggarten und 17 Uhr, Kulturpunkt Bruck).
Zu den erfahrenen und hoch respektierten Autorinnen gehört auch Anna Katharina Hahn. Eine der weiblichen Hauptfiguren in ihrem neuen Roman „Aus und davon“ zieht es, fern ihrer Herkunft und eigentlichen Heimat im Schwäbischen, in die amerikanische Provinz, dorthin, wo sich vor hundert Jahren, ausgebrochen aus ihrer pietistisch-spießigen Umwelt, ihre Großmutter als Dienstmädchen über Wasser hielt: nach Pennsylvania. Der psychologisch subtile, erzählperspektivisch durchdachte, bisweilen im Stil von Märchen angelegte Familienroman ist mehr als eine Spurensuche. Die vor den Anforderungen des Alltags geflohene, alleinerziehende Cornelia geht ein Risiko ein. Sie überlässt ihre Kinder ihrer Mutter ... (So, 15:30 Uhr, Burgberggarten und 18:30 Uhr, Stadtmuseum Innenhof)
Wie sich lösen aus den Fesseln der Gegenwart? Was tun, um sich zu befreien? Wie Widerstand leisten? Eine Heldinnengeschichte, angelegt in der kühnen Form eines Epos, legt Anne Weber vor: „Annette, ein Heldinnenepos“. In Versform erzählt sie von einer sagenhaften Résistance-Veteranin, ohne allerdings ein kratzerfreies Denkmal zu erschaffen. Anne Weber geht von der Psychologie aus, um die Französin Anne Beaumanoir (geb. 1923), die Juden vor Inhaftierungen gerettet und den algerischen Widerstand unterstützt hat, vor dem Vergessenwerden zu bewahren. Ein sprachliches Kunstwerk! (So, 14 Uhr, Stadtmuseum Innenhof und 17 Uhr, Burgberggarten)
„Eine Autorin mit einem traumsicheren Sprachgefühl“, bescheinigt der Kritiker Denis Scheck der aus Hermannstadt, Siebenbürgen, stammenden Autorin Iris Wolff – so schön wie sie habe noch niemand Geschichte zum Schweben gebracht. Mit Blick auf ihren neuen Roman „Die Unschärfe der Welt“, in dem die turbulente Geschichte einer Familie aus dem Banat erzählt wird, lässt sich das Kritikerlob durchaus nachvollziehen. Einmal mehr ein Roman, der beim Poetenfest eine Lesepremiere erfährt. Vor dem Hintergrund des zusammenbrechenden Ostblocks entwirft Iris Wolff ein erzählerisches Tableau, dessen Farbigkeit besticht (So, 17 Uhr, Kulturpunkt Bruck).
„Farbigkeit“ – eine ästhetische Qualität, die sich auch auf das literarische Werk von Leif Randt beziehen ließe. Schon im Titel seines neuen Romans „Allegro Pastell“ wird auf den bildnerischen Anspruch seiner Erzählweise angespielt. Tanja ist eine Schriftstellerin, die nach ihrem literarischen Debüt auf eine neuerliche geistige Inspiration wartet. Jerome ist Werbedesigner, lebend im Bungalow seiner Eltern im Hessischen, der sich zunehmend zum Spirituellen hingezogen fühlt. Doch der Versuch einer ganz auf das Erlebnishafte abonnierten, sozusagen lockeren Beziehung, bekommt unversehens existentielles Gewicht (Sa, 15:30 Uhr, Stadtmuseum Innenhof und So, 15:30 Uhr, Kulturpunkt Bruck).
Eine ganz andere, von vornherein existenzschwere Geschichte, mutet die österreichische Autorin Valerie Fritsch ihren Figuren zu. Um Verwundbarkeit, Verletzlichkeit und Schmerz, ihre Symptome und ihre Überwindung, geht es in ihrem Roman „Herzklappen von Johnson & Johnson“. Nach lebenslangem Schweigen versucht Almas schwerkranke Großmutter sich von den Verletzungen, die ihr die Geschichte zugefügt hat, zu befreien. Sie erzählt ihrer Enkelin vom Aufwachsen im Krieg, von Flucht, Hunger und der Kriegsgefangenschaft ihres Mannes (So, 15:30 Uhr, Stadtmuseum Innenhof und 18:30 Uhr, Burgberggarten).
Mit großer Spannung erwartete das Publikum das neue Buch von Andreas Schäfer. Immerhin sind sieben Jahre seit seinem hochgelobten Roman „Gesichter“ vergangen. „Das Gartenzimmer“ spannt nun, ausgehend von der originalgetreuen Restaurierung eines Landhauses des weltberühmten Architekten Max Taubert aus dem Jahre 1909, einen weiten historischen Bogen vom Anfang des 20. Jahrhunderts über die Weimarer Republik, den Nationalsozialismus bis zur Gegenwart. Ein ebenso intelligentes wie unterhaltsames Lehrstück über die Unvereinbarkeit von Kunst und Politik, privates Glück und öffentliche Moral (So, 14 Uhr, Burgberggarten und 17 Uhr, Villa an der Schwabach).
Um ein Haus, seine Möbel, seine Einrichtung, und was dabei schieflaufen kann, geht es auch bei Heinrich Steinfest. Beinahe Jahr für Jahr wartet die wachsende Fangemeinde auf einen neuen Roman des österreichischen, schon lange in Stuttgart lebenden Schriftstellers. Im Frühjahr des vergangenen Jahres war es noch ein neuer Fall, den sein einarmiger Detektiv Markus Cheng lösen musste. Jetzt ist es „Der Chauffeur“, der es mit einem kniffligen Fall zu tun bekommt. Kein Kriminalfall, ein Liebesfall, was mindestens so kompliziert ist, denn die Frau, in die sich der Chauffeur verliebt, ist ausgerechnet jene Maklerin, die ihm das Haus, das er zu einem Hotel umbauen will, besorgt hat. Gemeinsam gehen sie ans Werk, doch dann ... Spannung pur, auch wenn es kein Krimi ist! (Fr, 16 Uhr, Stadtmuseum Innenhof und 18 Uhr, Burgberggarten)
Peter Stamm gehört seit Jahren zu den herausragenden Schriftstellern der Schweiz. Ein Meister der leisen Töne. Ganz ins Dunkle geht es in seinen neuen Erzählungen. Wenn das Licht ausgeht, verwandelt sich alles. Hier ist einer, der in Rente geht, und nicht weiß, wie es weitergeht. Da ist jemand, der eine Bank überfallen will, aber die Maske will nicht so recht passen. In seinem neuen, einmal mehr fantastischen Erzählband „Wenn es dunkel wird“ geht es gespenstisch zu, nicht nur in der Liebe. Oder wenn man alt wird (Sa, 15:30 Uhr, Burgberggarten und 18:30 Uhr, Stadtmuseum Innenhof).
Hajo Steinert
Der Schriftsteller Marcel Beyer vereinigt viele Fähigkeiten in seiner Person: Er ist nicht nur ein passionierter Dichter, Erzähler, Popmusik-Experte und DJ, sondern ebenso obsessiv auch ein akribischer Sprach- und Geschichts-Archäologe. Auch in seinem neuen Gedichtbuch „Dämonenräumdienst“ „verzweigt“ sich Beyer in viele historische Figuren und tastet fremde Wörter, Begriffe und Namen ab (Sa, 15:30 Uhr, Kulturpunkt Bruck und 18:30 Uhr, Burgberggarten).
Ausgehend von den Versen in Hölderlins Hymne „Die Titanen“ umkreist die 1976 in Eisenach geborene Schriftstellerin Daniela Danz in ihrem aktuellen Gedichtband zwei gegensätzliche Erfahrungen von „Wildniß“: Einerseits erscheint sie als Sehnsuchtsort freier Einsiedelei, andererseits als Schauplatz gesellschaftlicher Bornierung und Verrohung, als elementar bedrohliche „Wildnis der Rede“ (So, 15:30 Uhr, Bürgertreff Die Villa und 18:30 Uhr, Villa an der Schwabach).
Die emphatische Aufrufung nordeuropäischer Landschaften, vor allem der finnischen Waldestiefen und Lichtverhältnisse, bilden ein zentrales Element in Dorothea Grünzweigs Dichtung, wie auch die Beschwörung der Oralität und Liedhaftigkeit der Poesie. Auch in ihrem soeben erschienenen Gedichtband „Plötzlich alles da“ (2020) werden Wort- und Tonmaterial aus der deutschen und der finnischen Sprache, zarte Assonanzen, Liedzeilen und Stabreime kunstvoll zu freirhythmischen Gedichten verbunden (Sa, 17 Uhr, Villa an der Schwabach).
Wolken sind seit je die flüchtigsten aller Meisterwerke, ihre Wanderungen über den Himmel liefern uns Signaturen unserer eigenen Existenz. Das gilt auch für „Nimbus“, die „schwarze Wolke“ im neuen Gedichtbuch von Marion Poschmann – darin betreibt sie poetische Wolkenkunde und schreibt über die globalen Verheerungen der Natur, über flirrende Farbeindrücke, Fantasie-Reisen nach Sibirien und „Stadtschamanen“ (Fr, 16 Uhr, Burgberggarten und 18 Uhr, Stadtmuseum Innenhof).
Michael Braun