Sie ist die wichtigste deutschsprachige Comic-Künstlerin, Pionierin und Wegbereiterin einer neuen Comic-Kultur. Anke Feuchtenberger, geboren 1963 in Ost-Berlin, absolvierte von 1983 bis 1988 ein Grafikstudium an der dortigen Kunsthochschule. Im Anschluss begann sie freiberuflich zu arbeiten, entwarf Plakate und Illustrationen und zeichnete erste Comics. Bis zum Jahr 2000 erschienen ihre Werke beim Independent-Verlag Jochen Enterprises, danach bei der Edition Moderne, im MamiVerlag und bei Reprodukt. Heute lebt Anke Feuchtenberger in Vorpommern und in Hamburg, wo sie als Professorin für Zeichnen und Medienillustration an der Fachhochschule für Angewandte Wissenschaften unterrichtet und ganze Generationen von Comic-Künstlerinnen und Künstlern prägt. Ihre Arbeiten wurden mit zahlreichen Veröffentlichungen und Ausstellungen international bekannt – ihre Bücher in die französische, englische, italienische, finnische und chinesische Sprache übersetzt.
Am 10. Juli dieses Jahres wurde ihr der Max und Moritz-Preis für ein herausragendes Lebenswerk verliehen. Die Jury würdigte damit den enormen Einfluss einer Künstlerin, die in Werk und Lehre immer ein Labor für die Erforschung von narrativem Neuland sieht. In der Laudatio heißt es: „Schaffen und Fördern. Und dabei immer die Herausforderung an sich selbst im Blick behalten, tiefer eintauchen, weitersuchen, das grafische Erzählen nochmal neu und anders denken: Die Essenz einer Laufbahn, 30 Jahre einer Comic-Künstlerin, die jetzt, hochverdient den Sonderpreis für ein herausragendes Lebenswerk der Max und Moritz-Jury erhält.“
Auszeichnungen u. a.: Förderpreis des e.o.plauen Preises (1997), Icograda Special Award (2003), Max und Moritz-Preis als „Beste deutschsprachige Comic-Künstlerin“ (2008), Max und Moritz-Sonderpreis für ein herausragendes Lebenswerk (2020).
Veröffentlichungen (Auswahl):
– „Mutterkuchen“, Jochen Enterprises, Berlin 1995
– „Die kleine Dame“, zus. mit K. de Vries, Jochen Enterprises, Berlin 1997
– „Die Biographie der Frau Trockenthal“, Jochen Enterprises, Berlin 1999
– „Der Palast“, Jochen Enterprises, Berlin 2000
– „Die Skelettfrau“, Büchergilde Gutenberg, Frankfurt 2002
– „Die Hure H“, zus. mit K. de Vries, Reprodukt, Berlin 2003
– „Die Hure H zieht ihre Bahnen“, zus. mit K. de Vries, Edition Moderne, Zürich 2003
– „Hero und Leander“, Edition Moderne, Zürich 2003
– „Die Hure H wirft den Handschuh“, zus. mit K. de Vries, Reprodukt, Berlin 2007
– „wehwehweh.superträne.de“, MamiVerlag, Quilow 2008
– „Die Spaziergängerin“, Reprodukt, Berlin 2012
– „Die hollandische Schachtel“, Reprodukt, Berlin 2016
– „Somnambule“, Reprodukt, Berlin 2019
– „Das Haus“, Reprodukt, Berlin 2020
– „Deutsches Tier im deutschen Wald“, Reprodukt, Berlin 2021